»Er wird uns fehlen«
Berlin trauert um
Paul Spiegel sel. A.
Bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden der Nachricht vom Tod des Zentralratspräsidenten veröffentlichte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, eine Erklärung, in der er Paul Spiegel als »vorbildlichen Kämpfer gegen Antisemitismus und Rassismus« würdigte. Spiegel sei einen »zielstrebigen Weg zwischen Erinnerung und Verständigung« gegangen. Joffe war auch der erste, der sich in das im Foyer des Gemeindehauses ausgelegte Kondolenzbuch eintrug: »In tiefster Trauer und ewiger Erinnerung.« Viele Gemeindemitglieder kamen anschließend in die Fasanenstraße, um dort Paul Spiegel eine letzte Ehre zu erweisen. Er sei viel zu früh verstorben, sagte Chaim Goldmann: »Ich weiß nicht, ob wir noch einmal so einen guten Zentralratspräsidenten bekommen.« Spiegel hätte noch viel zu tun gehabt, sagte Eva Holzinger. »Er war immer bescheiden und mußte sich nie in den Vordergrund stellen.« Das habe sie sehr beeindruckt. »Danke für deine geleistete Arbeit, wir werden dich vermissen«, lauten andere Einträge. Der ehemalige Gemeindechef Albert Meyer erinnert sich an Paul Spiegel als einen »wirklichen Humanisten«, dem das Schicksal der Berliner Gemeinde »eine echte Herzenssache« gewesen sei. »Er wird uns fehlen«, schrieb Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (PDS).
Auch im Berliner Rathaus war ein Kondolenzbuch für den verstorbenen Zentralratspräsidenten ausgelegt worden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit trug sich am Dienstagnachmittag ein. ddk