»Clärchens Ballhaus«

Einmal schwoofen, bitte

Zum Schwoof? Geradeaus. Foto: Presse JKAccess/Clärchens Ballhaus

Blauer Anzug, grünes Kleid und die Beine zum Tanz bereit – unter diesem patinablauen Schild sind schon Generationen von Berlinern und Touristen in eine Welt eingetreten, in der man swingend, jazzend, aber vor allem tanzend den Alltag für eine gewisse Zeit an der Garderobe angeben kann. Diese Welt heißt »Clärchens Ballhaus«, öffnete 1913 zum ersten Mal ihre Türen, und seitdem wird – von traurigen Pausen, von politischen Pausen einmal abgesehen – geschwooft. 

So auch jetzt wieder, denn ab Sonntag öffnen sich die Türen von Clärchens Ballhaus zum – na, zum Schwoof! 

»Ein bewusster Schritt nach vorn«

»Es ist ein bewusster Schritt nach vorn, mit dem ich dazu beitragen will, dass wir in Berlin diesen kulturellen Spagat hinbekommen. Ich liebe Berlin, und ich denke, man unterstützt die Stadt am besten, indem man solche Orte am Leben erhält und sie beschützt«, sagt Yoram Roth, Eigentümer des Hauses und Berliner Kulturinvestor.

Lesen Sie auch

Für diesen Spagat hat es sich hübsch gemacht, das Clärchens: neue Stühle, neue Bänke für das Restaurant »Luna d’Oro« – eine Anlehnung an Luna Dorow, den Künstlernamen der Tänzerin Lisbeth Dorowski, die in Clärchens Ballhaus tätig gewesen sein soll. Das Team wird »traditionelle deutsche Küche, die den Berliner Humor und Zeitgeist feiert«, zubereiten. Unter dem Motto: »Hier isset jut wie janz früher, nur n büschen schicker!« begrüßt das Luna d’Oro bereits seit Mitte der Woche seine Gäste.

»Der Spiegelsaal wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht«

Lange war es ruhig in Clärchens Ballhaus. Nach vielen Jahren des Betriebs musste es renoviert und saniert werden. Im Sommer öffnete dann zaghaft der vielleicht schönste kleine Biergarten in Berlin. Der beeindruckendste Ort des Hauses, der Spiegelsaal, wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. »Als Liebeserklärung zieht der Tanz fest am Wochenende ein. Sonntags gibt’s von 16 bis 18 Uhr Tanzworkshops rund um Swing, Salsa, Tango, Latein und Standard.« 

Und wer danach noch weitertanzen möchte, der schwooft ab 19 Uhr in die Woche. Wer allerdings lieber zuhört als tanzt, der kann sich von Marion Kiesow auf einen Kulturspaziergang durch die Geschichte des Hauses mitnehmen lassen. Kiesow hat mit Berlin tanzt in Clärchens Ballhaus die Geschichte und Geschichten des Ballhauses aufgeschrieben. Zum 111. Geburtstag wird das Buch neu aufgelegt. kat

Das »Clärchens Ballhaus« befindet sich in der Auguststraße 24 in Berlin-Mitte.
www.instagram.com/claerchens_ballhaus

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025