Ein Wunsch wird Wirklichkeit: Mehr als 67 Jahre mußte die jüdische Gemeinde der nordbadischen Stadt Pforzheim auf eine neue Synagoge warten, nachdem die alte in der Reichspogromnacht 1938 zerstört worden war.
Am vergangenen Sonntag feierten rund 450 geladene Gäste aus ganz Deutschland, Europa und aus Israel die Eröffnung des neuen Bethauses und Gemeindezentrums. Durch den feierlichen Einzug der fünf Torarollen, die mit Freudengesang über das Flüßchen Enz getragen wurden, und mit dem Anbringen der Mesusa verwandelte sich das ehemalige Gebäude der Landeszentralbank in eine Synagoge. Aus Tel Aviv war der Oberrabbiner Israel Meir Lau angereist. In seiner Festrede erinnerte er daran, daß Juden während der Schoa und danach unter Einsatz ihres Lebens Torarollen gerettet haben. Schließlich sei die Tora die Quelle jüdischen Lebens. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger plädierte in seiner Ansprache für mehr Toleranz unter den Menschen. Auf eine bessere Integration der Zuwanderer in die bundesdeutsche Gesellschaft – nicht nur in die jüdischen Gemeinden – hofft unterdessen die Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, wie sie in ihrer Rede betonte.
Für Jakov Goldenberg, den Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, ging mit der Einweihung »ein Traum in Erfüllung«, den er jahrzehntelang verfolgte. Veronika Wengert/ dpa
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Pforzheim