Rabbiner Wolff

»Ein Meilenstein«

Herr Rabbiner Wolff, wie gefällt Ihnen die Synagoge?
wolff: Das ist ein wunderschönes Gebäude, das architektonisch, wie ich finde, ein kleines Meisterwerk ist und ein wunderbarer Zusatz zu dem enormen Bauschatz der Stadt Schwerin. Das Haus ist sehr modern und schlicht, aber wunderbar gemacht.

Welche Bedeutung hat die Synagoge über die jüdische Gemeinde hinaus?
wolff: Das ist ein Meilenstein für Stadt. Wir fühlen uns hier als völlig integriert in die Gesellschaft. Dieser Tag wird hoffentlich als einer in Erinnerung bleiben, auf den wir noch lange zurückblicken werden.

Was ist das für ein Gefühl, als Rabbiner eine Synagoge einweihen zu dürfen, hier auch noch auf historischem Boden?
wolff: Es ist äußerst bewegend, und ich habe das Gefühl, dass es ein besonderer Moment ist – in der Geschichte dieser Stadt und im Leben dieser Gemeinde. Es ist ein ungeheures Privileg für mich, dabei zu sein.
Wie haben Sie den Gottesdienst vorbereitet?
wolff: Eigentlich bedurfte es keiner besonderen Vorbereitung, da eine Synagoge genau genommen gar nicht eingeweiht werden muss. Hierin liegt der grundsätzliche Gegensatz zur christlichen Tradition. Im Grunde genommen hat man sich erst im 19. Jahrhundert einen Weihgottesdienst ausgedacht. Als die Juden damals aus dem Ghetto kamen und in der allgemeinen Gesellschaft lebten, sahen sie, dass Kirchen eingeweiht wurden. Da sagten sie sich, dass sie auch Synagogen einweihen wollten und mussten sich aus diesem Grund etwas einfallen lassen. Auch wenn die Zeremonie theologisch gesehen völlig überflüssig ist, haben wir heute einen Nachmittagsgottesdienst gestaltet.

Sie wohnen direkt nebenan, schauen jetzt direkt auf das Dach der Synagoge. Bislang konnten Sie aus Ihrer Wohnung in einen kleinen Garten schauen. Worauf schauen Sie lieber, auf ein Gebäude aus Stein oder ins Grüne?
wolff: Es gibt Momente, wo ich meinem grünen Garten noch nachtrauere.

Mit dem Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern sprach Axel Seitz.

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025