Sofie Malamud

Durchgestartet

von Rachel Klüger

Viel ist seit fünfzehn Jahren über die Integrationsunwilligkeit der neuen russischsprachigen Gemeindemitglieder geklagt worden. Sofie Malamud gibt keinen Anlaß zur Klage, sie beweist genau das Gegenteil. Vor kurzem ist die 29jährige vom Institut für Jüdische Studien der Heinrich-Heine-Universtität Düsseldorf mit dem Jahrespreis 2006 für besondere Leistungen im Studium ausgezeichnet worden. Die erstmals vergebene Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 300 Euro verbunden. An Nominierungen habe es nicht gefehlt, sagt Professor Stefan Rohrbacher vom Institut für Jüdische Studien. »Doch wir haben uns für Sofie Malamud entschieden.«
Sofie Malamud wurde 1977 in Moldawien geboren und studierte zwischen 1994 und 1997 in Israel auf Lehramt. Danach folgte sie ihren Eltern, die als Zuwanderer in Deutschland leben. Als Sofie Malamud nach Deutschland kommt, kann sie kein Wort Deutsch. Doch in acht Monaten lernt sie die Sprache des Landes, in dem sie leben und arbeiten möchte. Ihre Zeugnisse werden anerkannt, seit 1998 unterrichtet sie an der Düsseldorfer Jitzchak-Rabin-Grundschule Hebräisch und Religion.
Ihr intensiver Wunsch weiterzulernen führt Sofie Malamud zu Professor Stefan Rohrbacher ans Institut für Jüdische Studien der Düsseldorfer Uni. Als sie ihm ihre Pläne mitteilt, rät er ihr mit Nachruck ab. Der berufsqualifizierende Weg verlange von Studenten ein ernstes Engagement. Doch genau daran zweifelte Rohrbacher zunächst bei Sofie Malamud, als sie vor einigen Jahren zu ihm kam und sich über das Studium informieren wollte.
Doch ihre mitgebrachten Zeugnisse sprechen für sie. Und auch die Tatsache, daß sie bereits ihr erstes Studium nicht in ihrer Muttersprache absolviert hat. Dennoch sieht Professor Rohrbacher kaum eine Chance auf Erfolg. Denn Sofie Malamud unterrichtet mit voller Stundenzahl an der Rabin-Schule.
Doch die junge Frau folgt nicht dem akademischen Rat und fängt an zu studieren: Jüdische Tradition und Kultur sowie Englisch. Und das mit hoher Qualität und Geschwindigkeit. Und mit großem Erfolg, wie man jetzt sieht. Sie hat ihren Professor beeindruckt. Zur Preisverleihung gratulierte er ihr mit den Worten: »Solche vorbildhaften Persönlichkeiten wollen wir unterstützen. Noch mehr Erfolg geht nicht!«

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025