Als »imposante und bewegende Momentaufnahmen aus 60 Jahren israelischer Geschichte« hat Präsidentin Charlotte Knobloch die Aufnahmen von Paul Goldman und David Rubinger bei der Eröffnung der Ausstellung im Gasteig bezeichnet. Sie betonte in ihrer Ansprache auch die Aufgabe eines Pressefotografen, »dass Tatsachen keinesfalls verzerrt wiedergegeben werden dürfen. Es gilt vielmehr, ein vielschichtiges und möglichst objektives Bild von einem Land wie Israel und seinen Menschen zu zeichnen, das der Realität gerecht wird.«
David Rubinger und Paul Goldman haben »eine hervorragende Pionierarbeit geleistet und anspruchsvolle Standards gesetzt, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben«. Dass diese Aufgabe nicht immer einfach ist, unterstrich Rubinger bei der Vorstellung seines Buches (mit der Fotografin und früheren Direktorin der British Israel Arts Foundation Ruth Corman) »Israel durch mein Objektiv. 60 Jahre als Fotojournalist«, (erschienen in der deutschsprachigen Ausgabe 2010 im Pellens Verlag Bonn). Er habe immer auch bei militärischen Auseinandersetzungen Bilder von beiden Seiten gebracht. Als Beispiele dafür zeigte er das Bild eines palästinensischen Mädchens vor den Trümmern seines Wohnhauses, das abgerissen worden war, weil man dort ein Terroristenversteck vermutet hatte. Das folgende Bild in dem mit Lichtbildern unterlegten Vortrag zeigte eine israelische Familie vor ihrem von Mörserangriffen zerstörten Heim.
Im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Alexandra Nocke erzählte der 1924 in Wien geborene Fotograf bei einem vom Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Gasteig München und dem Kulturzentrum der IKG veranstalteten Abend so manche »Geschichten hinter den Bildern«. Dass zu seinem Erfolg immer auch Diskretion und menschliches Gespür eine wichtige Rolle spielten, verriet der mit dem Israel-Preis ausgezeichnete Fotograf ebenfalls. Miryam Gümbel
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