von Axel Seitz
In der westmecklenburgischen Kleinstadt Hagenow ist die Sanierung des Synago- genensembles abgeschlossen. Als letztes der drei Fachwerkgebäude aus Synagoge, Wagenschauer und Schule wurde am 7. April das ehemalige Schul- und Gemeindehaus der Öffentlichkeit übergeben.
Damit endet eine fast fünfjährige Bauzeit eines für diese Region einmaligen Projektes. 2004 hatte die Stadt Hagenow damit begonnen, das vom Verfall bedrohte Ensemble als Kultur- und Begegnungsstätte umzubauen. Im September 2007 konnte die auf dem Hof stehende ehemalige Synagoge mit einem Festkonzert, bei dem der international renommierte Violinist Daniel Hope auftrat, wieder eröffnet werden.
Während der Bauarbeiten im Vorderhaus wurde Anfang 2008 eine cirka zwei mal zwei Meter große Mikwe entdeckt. Sie wird künftig Teil des Museums sein, das im Vorderhaus seinen Platz finden soll. Hagenows Museumsleiter Henry Gawlick plant bereits Details der Ausstellung, die sich der Geschichte der Juden aus Hagenow und der näheren Umgebung widmen soll. Das Gebäude selbst wird künftig den Namen Hanna Meinungen tragen. Damit will die Stadt an das letzte in Hagenow geborene jüdische Kind erinnern, das 1942 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.
Als Museum soll das ehemalige jüdische Schulhaus in der Hagenower Hagenstraße spätestens im Sommer 2010 und damit 181 Jahre nach der Weihe der Synagoge eröffnet werden.