Der evangelische Dom zu Brandenburg an der Havel informiert als Station einer Wanderausstellung über jüdisches Leben in Deutschland. Die um eigene Exponate erweiterte Dokumentation »Menschen, Bilder, Orte« werde vom 15. September bis zum 30. November im Dom und der Petrikapelle gezeigt, teilte das Domstift am Dienstag mit.
Brandenburg verfüge über eine lange jüdische Geschichte, jüdische Einwohnerinnen und Einwohner seien bereits 1320 erwähnt worden. Auch in den Beständen des Domschatzes fänden sich eindrückliche Zeugnisse, die von Alltag und Lebensverhältnissen erzählen.
Die Exponate des Domstifts sollen den Angaben zufolge die Wanderausstellung flankieren und streiflichtartig die Geschichte jüdischen Lebens vor Ort zwischen dem hohen Mittelalter und der Gegenwart illustrieren. So würden unter anderem eine Fotokopie des Brandenburger Hungertuchs von 1290 in Originalgröße und ein Toravorhang aus dem 19. Jahrhundert präsentiert, hieß es.
Die Schau umfasst den Angaben zufolge vier medial-interaktive Bereiche, die aufeinander bezogene Themenbereiche wie Recht und Unrecht oder Religion und Geistesgeschichte vorstellen. Anhand von biografischen Erzählungen, archäologischen Funden, literarischen Zeugnissen, Bildern, Filmen und Sachinformationen würden Einblicke in die wechselvolle, »von kulturschöpferischem Miteinander und von unfassbarem Grauen geprägte Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland« ermöglicht, hieß es.
Die Wanderausstellung wurde anlässlich des Festjahres 2021 zu jüdischem Leben in Deutschland in Köln konzipiert. epd