Marie Munk

Die erste Frau in Robe

Sogar ausländische Zeitungen berichteten darüber, als Marie Munk 1924 als erste Frau in Preußen das Assessorexamen ab-
legte und damit die erste Frau Preußens in Robe wurde. Während ihrer ganzen juristischen Karriere war sie oft Vorreiterin: So war sie 1908 die erste Studentin, die sich für Jura an der Bonner Universität immatrikulierte. 1924 war sie die erste Frau Preußens, die als Assistentin des Justizministers in ein Ministerium berufen wurde.
Dabei hatte sie ihre Kindheit nicht unbedingt dafür prädestiniert: Geboren 1885 in Berlin war Marie Munk das jüngste von drei Kindern einer gutbürgerlichen Familie. Ihre Eltern waren jüdischer Herkunft aber konvertiert und ließen ihre Kinder evangelisch taufen.
Aufgrund ihrer von den Nazis definierten Zugehörigkeit zum Judentum wurde Marie Munk 1933 aus dem Justizdienst entlassen. Der von ihr mitgegründete Deutsche Juristinnenverein, in dem sie als zweite Vorsitzende fungierte, löste sich auf, um der »Gleichschaltung« zu entgehen. Marie Munk er-
hielt 1934 ein Einreisevisum für die USA und wurde 1944 eingebürgert. Nach dem Krieg arbeitete sie sich in das Wiedergutmachungsrecht ein und betrieb eine Kanzlei, die sich hauptsächlich mit solchen Fällen befasste. Marie Munk starb 1978.
Jetzt soll eine Gedenktafel in Berlin an sie erinnern. »Für uns sind Marie Munk, Margarete Berent und Margarete Muehsam-Edelheim sehr wichtig, weil sie unseren Vorgängerverein gegründet haben«, erklärt Anke Gimbal, Geschäftsführerin des Deutschen Juristinnenbundes, das En-
gagement ihres Verbands. In Erinnerung an Margarete Berent hat der Juristinnenbund bereits 2003 eine Gedenktafel in Berlin enthüllt. Noch in diesem Jahr wollen die Juristinnen Marie Munk ehren, danach könnte Margarete Muehsam-Edelheim an der Reihe sein. »Ungefähr die Hälfte der Summe haben wir bereits gesammelt«, be-
richtet Anke Gimbal. Der Juristinnenbund hat verschiedene Adressen in Erfahrung gebracht, an denen Marie Munk in Berlin gelebt oder gearbeitet hat. Wo letztlich die Gedenktafel angebracht wird, ist noch nicht klar. »Eine Adresse in Schmargendorf, wo sie einige Jahre mit ihrer Mutter zusammen gelebt hat, ist unser Lieblingsort, weil das alte Haus noch steht«, erzählt Anke Gimbal. Sophie Neuberg

Infos: www.djb.de oder www.bet-debora.de

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

 12.12.2024

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024