Wolfgang Koeppen

Der Mythos des Schweigers

Der Mythos
des Schweigers

Eine Ausstellung
über den Schriftsteller
Wolfgang Koeppen

Zwischen seinem hundertsten Geburtstag und dem zehnten Todestag spannt die Stadtbibliothek seit März den weiten Bogen in einer Ausstellung zu Ehren des Schriftstellers Wolfgang Koeppen. Er gilt als die deutsche literarische Stimme der 50er Jahre. Er gewann den Respekt Marcel Reich-Ranickis und das unerschütterliche Vertrauen seines Verlegers Siegfried Unseld. Ihm war Koeppen seit Ende der 60er Jahre im Wort, einen neuen »großen Roman« zu liefern. Und tat es nicht.
Es sammelten sich viele Etikettierungen für den gnadenlosen Beobachter und aufmerksamen Reiseschriftsteller. Dabei ließ er sein eigenes, wahres Leben immer mehr hinter dem Mythos eines großen Schweigenden verschwinden. Die Ausstellung »Ich wurde eine Romanfigur« wagt einen Blick hinter die Kulissen.
Da ist die unverzeihliche Aneignung der Überlebensgeschichte des Münchner Briefmarkenhändlers Jakob Littner. Koeppen lektorierte kurz nach Kriegsende die sogleich in Vergessenheit geratenen Erinnerungen des Schoa-Überlebenden. Und recycelte sie unter eigenem Namen 1991 als Roman, betitelt mit Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch. Koeppen fabulierte: »Ich […] schrieb die Leidensgeschichte eines deutschen Juden. Da wurde es meine Geschichte.«
Im vorgerückten Alter bot das Saul-Eisenberg-Seniorenheim Koeppen »ein Reisezimmer«, wie er es sich wünschte. Bei der Ausstellungseröffnung im März fand Ulla Berkéwicz, die Witwe Unselds und langjährige Koeppen-Vertraute, sehr berührende Worte für ihre Erinnerung an Besuche im jüdischen Pflegeheim. Ellen Presser

Die Ausstellung ist noch bis 25. Juni täglich von 8 bis 22 Uhr im Gasteig in der Glashalle zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025