Die Wahl eines Ministerpräsidenten mit und dank Stimmen der AfD war für Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, »definitiv ein Dammbruch«.
Er hätte die Möglichkeit, dass ein Abgeordneter der FDP oder der CDU eine so zustande gekommene Wahl annehme, bis vor einer Woche mit »niemals« beantwortet, sagte Schuster am Montag in Frankfurt/Main bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsclubs Rhein-Main.
»Von den Rändern her fangen Rechtspopulisten an, unsere demokratischen Werte zu untergraben«, warnte der Zentralratspräsident.
Einfallstore Das sei in der vergangenen Woche in Thüringen erlebbar geworden. »Diese Einfallstore müssen wir wieder schließen«, forderte Schuster, der in Frankfurt zu Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart gesprochen hatte. Dabei warnte er insbesondere vor antisemitischer Hetze in sozialen Medien, die »in beängstigender Häufigkeit« zu sehen sei.
»Wie entsetzlich die Folgen des Hasses im Netz sind, hat im vergangenen Jahr der Anschlag (auf die Synagoge) in Halle gezeigt«, mahnte Schuster. dpa