Tel Aviv

»Das muss gefeiert werden«

Herr Lahat, Tel Aviv wird 100. Meinen Sie, dass die heutige Metropole dem entspricht, was die Gründerväter damals im Sinn hatten?
lahat: Ich nehme es an. Denn sie hatten eine Vision einer jüdischen Stadt, sie wurde Realität. Ich weiß nur nicht, ob sie sich vorstellen konnten, wie großartig sich Tel Aviv entwi-ckeln würde. Schließlich ist die Stadt inzwischen das Zentrum für Handel und Wirtschaft sowie der kulturelle Mittelpunkt des Landes.

Kultur kostet. Auch die 100-Jahr-Feier ist ein teures Ereignis. Ist es richtig, angesichts der schwierigen Finanzlage so groß zu feiern?
lahat: Ja! Denn wir haben einen eigenen Staat, woran nach 2.000 Jahren des Exils kaum noch einer glauben konnte. Wir haben die hebräische Sprache, die schon beinahe tot war, wiederbelebt. Das müssen wir unserer Jugend und der gesamten jüdischen Bevölkerung und den Juden in aller Welt verdeutlichen. Die Feiern zum 100-jährigen Bestehen der ersten jüdischen Stadt können dazu beitragen.

Es sind auch Feiern für die nichtjüdischen Minderheiten in der Stadt, oder?
lahat: Selbstverständlich. Es ist sehr gut, dass sie hier leben. Wir sind eine äußerst liberale Stadt. Religion spielt bei uns nicht so eine große Rolle.

Was sind für Sie die Highlights des Programms der 100-Jahr-Feier?
lahat: Ehrlich gesagt, habe ich an dem Programm gar nicht mitgewirkt. Ich kenne noch nicht alle Planungen. Aber ich freue mich am meisten auf die Opernaufführungen: zu Pessach »Tosca«, im Sommer »Carmen«.

Was wünschen Sie Ihrer Stadt zum Ge-
burtstag und für die nächsten 100 Jahre?
lahat: Dass die Häuser, die jetzt gebaut werden, nicht immer so hoch in den Himmel ra-
gen. Und dass Bewohnern und Besuchern endlich mehr Parkplätze zur Verfügung stehen – am besten unterirdisch. Und vor allem Frieden. Und für die nächsten 100 Jahre wünsche ich mir, dass Tel Aviv bleibt, was es ist: das Zentrum. Die Hauptstadt Israels ist und bleibt Jerusalem. Unsere ganze Geschichte hängt von dieser Stadt ab. Aber Tel Aviv soll seine besondere Bedeutung behalten.

Mit Tel Avivs Ex-Bürgermeister und Ehrenpräsidenten der 100-Jahr-Feiern sprach Detlef David Kauschke.

Berlin

Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg

Fotografin nennt Israels Vorgehen »Völkermord« – »propalästinensische« Aktivisten schreien Museumsdirektor nieder

 23.11.2024

Erfurt

CDU, BSW und SPD legen in Thüringen Koalitionsvertrag vor

Wegen der Außenpolitik des BSW ist das Bündnis umstritten

 22.11.2024

Debatte

So reagiert die EU auf die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Bei einem Besuch in Jordanien hat sich der EU-Außenbeauftragte Borrell zum Haftbefehl gegen Israels Regierungschef Netanjahu geäußert - mit einer klaren Botschaft

 21.11.2024

USA: »Wir lehnen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für die Situation grundsätzlich ab«

 21.11.2024

Niederlande: Wir würden Netanjahu festnehmen

 21.11.2024

Haftbefehl gegen Netanjahu: Kanada will Gericht folgen

 21.11.2024

Berlin

Scholz soll am Montag als Kanzlerkandidat nominiert werden

Nach dem Verzicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius soll Bundeskanzler Olaf Scholz am kommenden Montag vom SPD-Vorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden

von Michael Fischer  21.11.2024

New York

USA blockieren Gaza-Resolution, Israel bedankt sich

Israels UN-Botschafter Danon: »Resolution war Wegbeschreibung zu mehr Terror und mehr Leid«

 21.11.2024

Uni Würzburg

Außergewöhnlicher Beitrag

Die Hochschule hat dem Zentralratspräsidenten die Ehrendoktorwürde verliehen

von Michel Mayr  20.11.2024