Papst Benedikt XVI. hätte sich »nicht klarer« von der Leugnung des Holocausts durch Bischof Richard Williamson äußern können, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Dienstag. Er wies damit die Kritik der Bundeskanzlerin zurück, die den deutschen Papst zu einer deutlichen Distanzierung vom Holocaustleugner Ri-
chard Williamson aufgefordert hatte. Angela Merkel (CDU) hatte am Dienstag eine Klarstellung verlangt, dass es im Zusammenhang mit dem Holocaust »keine Leugnung geben kann« und es »natürlich einen positiven Umgang mit dem Judentum insgesamt« geben müsse. Diese sei »noch nicht ausreichend erfolgt«.
Stephan J. Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden, erklärte: »Hochachtung und Anerkennung für die Bundeskanzlerin, dass sie sich in dieser diffizilen Angelegenheit zu Wort meldet.« Zuvor hatte die Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch betont, »momentan« gäbe es keinen Dialog mit der katholischen Kirche. Wenn der Vatikan Leute wie Williamson rehabilitiere, zeige das, unabhängig von den Distanzierungen des Vatikans, »dass man sich diesen Aussagen nicht widersetzt«.
Unterdessen drohte der israelische Religionsminister, Jizhak Cohen, mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan. ja
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