von Marina Maisel
Alexandra streicht zusammen mit ihren Studienkollegen die Pinsel aus, die Arbeit ist beendet. Zufrieden betrachtet sie ihr Bild mit der Alpenkulisse. Kunstpädagogin Svetlana Durkova hatte ihren Malworkshop der Technik von Bob Ross und seiner »Nass-auf-Nass-Methode« gewidmet. Damit entstanden in kurzer Zeit, zur Begeisterung aller »Kunststudenten«, viele ausdrucksvolle Bilder. Im Porzellanatelier von Talia Presser wiederum konnten junge Künstler ihre kreativen Ideen verwirklichen. Die hier bemalten Gefäße aus Porzellan könnten Geschenke zu Chanukka werden.
Nach dem großen Erfolg der Kinderuni im vergangenen Jahr, hatte die Münchner Gemeinde auch in diesen Herbstferien wieder Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen acht und neunzehn Jahren eine Kinder-Uni angeboten. Nach dem Thema Medien im Vorjahr ging es dieses Mal um Kunst und Musik. Die Teilnehmer wurden, je nach Neigung, in Gruppen eingeteilt. »Marc Chagall« hieß die Gruppe für die Liebhaber der Bildenden Kunst, »Barbra Streisand« die Gruppe für die Musikbegeisterten. Zusätzlich gab es eine Jugendgruppe, die mit Tanz, Kino und Kochkunst das Uniangebot erweiterte.
»Bewusst mit dem Körper umgehen«, unter diesen Slogan stellte Florian Weber seinen Theaterworkshop. In der Musikgruppe weihte Jazzkenner Jakov Solodky seine Zuhörer in die verschiedenen Stile der Musik ein. Herbert Hauke, der Direktor des Münchner Rockmuseums, ließ die Kinder in die Welt der Beatles versinken. Erik Weissberg wiederum lud die Neshama-Studenten in die »White Mountain Studios« ein. Hier konnten sie mit dem Klang der eigenen Stimme experimentieren und die Ergebnisse – auf CDs gebrannt – als Erinnerung behalten.
Konzentriert waren die Studenten bei der Sache, verpassten weder Vorlesungen noch Seminare der Ferien-Uni. Denn alles, was hier unterrichtet wurde, machte ihnen Spaß bis zur letzten Sekunde. Vielen kam das fünftägige Semester viel zu kurz vor. »Alles hat so viel Spaß gemacht«, erzählt die elfjährige Alexandra Kent und fügt hinzu: »Die Vorlesungen waren so witzig!«
Lohn für das fleißige Lernen: Die Studenten erhielten im Gemeindezentrum feierlich ihre Diplome überreicht. Dazu gab es Geschenke, Bücher und Eintrittskarten zum Konzert »Music for Goals«, nicht zuletzt natürlich die eigenen Kunstwerke, die sie mit nach Hause nehmen durften.