Erfurt

CDU, BSW und SPD legen in Thüringen Koalitionsvertrag vor

Georg Maier, (l-r), Thüringer SPD-Parteichef und geschäftsführender Innenminister, Mario Voigt, CDU-Fraktionschef von Thüringen, Katja Wolf, BSW-Fraktionschefin und Steffen Schütz, Co-Landesvorsitzender des BSW, präsentieren den Koalitionsvertrag bei einer Pressekonferenz im Landtag. Foto: picture alliance/dpa

CDU, BSW und SPD haben in Thüringen beim Thema Frieden auf Druck von BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht nachjustiert und einen Koalitionsvertrag präsentiert. Im Kapitel zur Europapolitik steht, man erkenne an, dass viele Menschen die Stationierung von Mittelstreckenraketen »als eine fundamentale Veränderung der strategischen und militärischen Lage in Europa und auch in Deutschland begreifen«. »Eine Stationierung und deren Verwendung ohne deutsche Mitsprache sehen wir kritisch«, heißt es nun in dem Papier, das die Spitzen der drei Parteien in Erfurt vorstellten. 

Patt im Landtag

CDU, BSW und SPD stehen in Thüringen kurz vor einer Regierungsbildung, schon im Dezember könnte Thüringens CDU-Chef Mario Voigt zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Als letzte Hürde gilt die Zustimmung der jeweiligen Parteibasis zum Koalitionsvertrag. Das Bündnis hätte 44 der 88 Sitze im Landtag, womit eine Stimme zur Mehrheit fehlen würde.

Lesen Sie auch

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt sagte, der Vertrag sei das Fundament für eine neue, handlungsfähige Regierung. »Gemeinsam werden wir Verantwortung übernehmen und unser Land voranbringen.«

Wagenknecht inzwischen zufrieden

In der schon vor Wochen verhandelten Präambel zum Koalitionsvertrag ist das Thema etwas zurückhaltender formuliert. Dort heißt es: »Wir erkennen aber auch an, dass viele Menschen in Thüringen die geplante Stationierung von Mittelstrecken- und Hyperschallraketen kritisch sehen bzw. ablehnen.« 

Wagenknecht hatte das Ergebnis des Sondierungspapiers scharf kritisiert, die Präambel bleibe deutlich hinter dem Ergebnis in Brandenburg zurück, hatte sie moniert und den Kompromiss als Fehler bezeichnet. An dem Thema drohten zwischenzeitlich die Koalitionsabsichten der drei Parteien zu scheitern.

Mit dem nun in Thüringen entstandenen Koalitionsvertrag zeigte sich Wagenknecht aber zufrieden. »Die Kritik und der Druck aus der Partei haben dabei geholfen, in Thüringen jetzt wesentlich stärker die Handschrift des BSW zu verankern und auch friedenspolitisch klarere Positionen, etwa eine Kritik an den US-Raketenplänen, durchzusetzen«, sagte Wagenknecht der dpa. 

Voigt sagte bei der Vorstellung des Papiers, es sei ein »besonders friedlicher Vertrag«, der vorliege. Er bezog sich dabei auf die aus seiner Sicht konstruktiven Gespräche zwischen den künftigen Koalitionspartnern. dpa

Berlin

Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg

Fotografin nennt Israels Vorgehen »Völkermord« – »propalästinensische« Aktivisten schreien Museumsdirektor nieder

 23.11.2024

Debatte

So reagiert die EU auf die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Bei einem Besuch in Jordanien hat sich der EU-Außenbeauftragte Borrell zum Haftbefehl gegen Israels Regierungschef Netanjahu geäußert - mit einer klaren Botschaft

 21.11.2024

USA: »Wir lehnen die Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs für die Situation grundsätzlich ab«

 21.11.2024

Niederlande: Wir würden Netanjahu festnehmen

 21.11.2024

Haftbefehl gegen Netanjahu: Kanada will Gericht folgen

 21.11.2024

Berlin

Scholz soll am Montag als Kanzlerkandidat nominiert werden

Nach dem Verzicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius soll Bundeskanzler Olaf Scholz am kommenden Montag vom SPD-Vorstand als Kanzlerkandidat für die Neuwahl des Bundestags nominiert werden

von Michael Fischer  21.11.2024

New York

USA blockieren Gaza-Resolution, Israel bedankt sich

Israels UN-Botschafter Danon: »Resolution war Wegbeschreibung zu mehr Terror und mehr Leid«

 21.11.2024

Uni Würzburg

Außergewöhnlicher Beitrag

Die Hochschule hat dem Zentralratspräsidenten die Ehrendoktorwürde verliehen

von Michel Mayr  20.11.2024

Hannover

Biller und Gneuß erhalten Niedersächsischen Literaturpreis

Der Nicolas-Born-Preis wird seit dem Jahr 2000 zu Ehren des Schriftstellers Nicolas Born (1937-1979) verliehen

 20.11.2024