Omer-Zeit

Carpe diem

Carpe diem

Nutze den Tag:
Die Omer-Zeit lehrt,
die Gegenwart zu leben

Schon als Kinder haben wir gelernt, dass das Leben zielorientiert sein soll. Wir planen oft langfristig, was wir gerne erreichen wollen. Unsere Herzen sind mit Wünschen und Träumen überfüllt, die in der Zukunft hoffentlich wahr werden können. Schnell ans Ziel zu kommen wird als Erfolg bewertet. Viele Menschen blicken immer in Richtung Zukunft und missachten dabei viel zu oft den Segen der Gegenwart. Nur in der Zukunft zu leben ist gefährlich, denn man versäumt das, was real ist: Das Leben im Hier und Jetzt.
Die Tora zeigt uns den Weg, auf dem jeder Schritt bewusst erlebt werden kann: Am zweiten Pessachtag fangen wir mit dem sogenannten Omer-Zählen an. Das Omer war in biblischen Zeiten das Opfer der ersten Früchte, das täglich gebracht werden sollte.
50 Tage lang – zwischen Pessach, dem Fest der Befreiung, und Schawuot, dem Fest der Offenbarung der Tora – wird nach dem Abendgebet die Tradition des Omer-Zählens gepflegt: »Heute ist der ... Tag des Omers«, sagt der gläubig Jude. Wer es nur ein Mal während dieser Zeit vergisst oder versäumt, kann es nicht mehr nachholen und muss mit dem Omer-Zählen aufhören. Denn Zeit kann man nicht zurückdrehen und das, was uns verloren gegangen ist, kann oft nicht wiedergefunden werden.
Auch die Israeliten hatten es damals eilig. Nach der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei wollten sie endlich die Tora erhalten und schnellst möglich in das Gelobte Land kommen. Aber statt sich völlig auf das Ziel und damit auf die Zukunft zu konzentrieren, mussten sie erst lernen, jeden Tag bewusst zu erleben. Sie mussten jeden Tag ihres Lebens als Geschenk Gottes dankbar annehmen, um ihn leben zu können.
Denn, wie es Martin Buber ausdrückte, heißt Glauben, in Gottes Tempo zu gehen. Ihre Aufgabe war die Fähigkeit zu entwickeln, Gott und seinen Segen im Alltag zu entdecken, sich auf hier und jetzt zu konzentrieren. Die Tora lehrt, dass jeder Tag wichtig, dass jede Stunde wertvoll ist. Jeder Moment, den wir wahrnehmen, kann ein Moment von Liebe, Segen und Offenbarung werden.
Zudem weist uns das Omer-Zählen auch darauf hin, dass unsere Opfer oder Gaben nicht unbedingt groß und prächtig sein müssen. Statt zu warten, bis unsere »große Ernte« reif wird, geben wir schon heute das, was wir jetzt haben. Die Pessach-Woche und die Omer-Zeit bieten uns ganz besondere Möglichkeit, in der Gegenwart zu leben und täglich mit unseren kleinen Opfern der Liebe anderen Menschen glücklich zu machen. Rabbiner Baruch Rabinowitz

Wittenberg

Luthergedenkstätten untersuchen ihre Sammlung auf NS-Raubgut

Zwischen 1933 und 1945 erworbene Objekte werden analysiert

 19.02.2025

Braunau

Streit über belastete Straßennamen im Hitler-Geburtsort

Das österreichische Braunau am Inn tut sich weiter schwer mit seiner Vergangenheit. Mehrere Straßen tragen nach wie vor die Namen bekannter NS-Größen. Das soll sich nun ändern

 13.02.2025

Bund-Länder-Kommission

Antisemitismusbeauftragte fürchten um Finanzierung von Projekten

Weil durch den Bruch der Ampel-Koalition im vergangenen Jahr kein Haushalt mehr beschlossen wurde, gilt für 2025 zunächst eine vorläufige Haushaltsplanung

 12.02.2025

Österreich

Koalitionsgespräche gescheitert - doch kein Kanzler Kickl?

Der FPÖ-Chef hat Bundespräsident Van der Bellen über das Scheitern der Gespräche informiert

 12.02.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Hetty Berg, Armin Nassehi und Philipp Peyman Engel

 11.02.2025

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025