Köln

Bündnis ruft zu Kundgebung gegen Roger-Waters-Konzert auf

Dem Musiker und Aktivisten Roger Waters wird schon seit Jahren Judenhass vorgeworfen. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Ein Bündnis aus Vertretern von Judentum, Christentum und Politik ruft zu einer Kundgebung gegen ein Konzert des britischen Musikers Roger Waters in Köln auf. »Ein solches Konzert in unserer Stadt ist inakzeptabel«, sagte Bettina Levy vom Vorstand der Kölner Synagogen-Gemeinde. Unter dem Motto »Wish you were not here - Keine Bühne für Antisemitismus« will das Bündnis am Montag, dem Vorabend des Konzerts, ab 17.00 Uhr auf dem Roncalliplatz demonstrieren.

Für die Kundgebung sind auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, angekündigt.

Salonfähigkeit Der katholische Stadtdechant Robert Kleine verurteilte jüngste Aussagen von Waters, die sich im Sozialen Netzwerk Instagram fänden. Dort vergleiche sich der Musiker mit Sophie Scholl, die Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland leistete und von den Nazis hingerichtet wurde. Kleine bezeichnete dies als »geschmacklos, subtil, geschichtsklitternd und antisemitisch«. Der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger kritisierte einen »schleichenden Weg zur Salonfähigkeit des Antisemitismus«.

An dem Zusammenschluss sind unter anderem die Synagogen-Gemeinde in Köln, die deutsch-israelische Gesellschaft, die kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie katholische und evangelische Kirche beteiligt. Muslimische Vertreter sind laut Aussagen der Veranstalter bislang nicht auf das Bündnis zugekommen. Unterstützt wird der Aufruf von den Parteien Grüne, CDU, FDP, SPD, Linke und Volt.

Waters soll am Dienstag in der Lanxess Arena auftreten. Der Mitbegründer der Band »Pink Floyd« war in der Vergangenheit immer wieder mit antiisraelischen Aktionen in Erscheinung getreten. Christliche und jüdische Gruppen in Köln fordern daher schon seit Längerem eine Absage des Konzerts. Der Veranstalter hält jedoch an dem Auftritt fest, da keine strafrechtlich relevanten Tatbestände wie Volksverhetzung vorlägen.

Auch in Frankfurt hatte es eine breite Debatte um ein geplantes Konzert des Musikers am 28. Mai gegeben. Gegen eine Absage des dortigen Auftritts durch den Veranstalter hatte Waters Klage eingereicht - und Recht bekommen.

Am Sonntag fand das erste Waters-Konzert dieser Tournee in Hamburg statt. In Berlin sind gleich zwei Konzerte vorgesehen. kna/ja

Berlin

Bundesregierung begeht Gedenktag für Opfer von Terror

Im Auswärtigen Amt werden dazu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet

 11.03.2025

München

Mann soll Plagiat wegen Obduktion seiner toten Mutter inszeniert haben

War es ein irrer Racheplan? Ein Mann soll mit der Fälschung eines Buches einem Rechtsmediziner geschadet haben. Seine Verteidigung fordert Freispruch – und auch er selbst äußert sich sehr ausführlich.

 07.03.2025

Hamburg

Wähler lassen AfD rechts liegen, Zeichen stehen auf Rot-Grün

In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher (SPD) weiterhin den Hut auf. Die AfD gewinnt Stimmen hinzu, bleibt aber vergleichsweise schwach

von Markus Klemm, Martin Fischer  03.03.2025

Israel

Tausende Israelis demonstrieren für die Freilassung der Geiseln

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas endet ohne eine Vereinbarung über eine Fortsetzung

 02.03.2025

Berlin

Geräuschlose Premiere: Schwarz-Rot sondiert still und leise

Möglichst bis Ostern soll die neue Bundesregierung stehen. Kein Selbstläufer, denn im Wahlkampf gab es viele Verletzungen. Wie problematisch diese sind, zeigt eine Umfrage in der SPD

von Marco Hadem  28.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Berlin

Zentralrat der Muslime verurteilt Attacke am Holocaust-Mahnmal         

Am Freitag wurde ein Mann am Holocaust-Mahnmal in Berlin Opfer einer Messerattacke. Ermittler gehen von einem antisemitischen Hintergrund aus

 24.02.2025

Bundestagswahl

Orban gratuliert Weidel - und nicht Merz  

Ungarns Regierungschef hat AfD-Chefin Weidel kürzlich wie einen Staatsgast empfangen. Sie ist auch diejenige, an die er nach der Wahl in Deutschland seine Glückwünsche richtet

 24.02.2025

Berlin

Jens Spahn: Gespräche über Koalition können sehr schnell beginnen

CDU-Chef und Wahlsieger Merz will bis Ostern eine neue Regierung bilden. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben

 24.02.2025