Thüringen

Buchenwald-Komitee droht mit Boykott von Gedenkfeiern

Die mögliche Wahl des AfD-Abgeordneten Jörg Prophet zum Vizepräsidenten des Landtags sorgt für Zündstoff. Zuletzt signalisierte die CDU von Ministerpräsident Mario Voigt Gesprächsbereitschaft gegenüber der AfD

 24.01.2025 14:54 Uhr

Geschichtsrevisionist und Holocaust-Verharmloser: Jörg Prophet Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die mögliche Wahl des AfD-Abgeordneten Jörg Prophet zum Vizepräsidenten des Landtags sorgt für Zündstoff. Zuletzt signalisierte die CDU von Ministerpräsident Mario Voigt Gesprächsbereitschaft gegenüber der AfD

 24.01.2025 14:54 Uhr

Im Falle der Wahl des AfD-Abgeordneten Jörg Prophet zum Vizepräsidenten des Thüringer Landtags will das »Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos« nicht mehr an Gedenkstunden des Parlaments teilnehmen. Die Wahl wäre ein schwerer Schlag gegen die Würdigung der Opfer des Nationalsozialismus, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Aufruf des Komitees ehemaliger KZ-Häftlinge und Holocaust-Überlebender.

Es sei empörend, dass ein bekannter Geschichtsrevisionist und Holocaust-Verharmloser in dieses Amt gewählt werden solle, schreibt Komitee-Präsident Naftali Fürst. Erschütternd sei, dass die Abstimmung ausgerechnet im Anschluss an die Gedenkstunde des Landtags zum Holocaust-Gedenktag stattfinden solle. Der 92-Jährige rief die Landtagsabgeordneten dazu auf, Schaden für den Freistaat abzuwenden.

Laut Fürst hat der AfD-Politiker Prophet den Massenmord in Auschwitz mit den britischen Luftangriffen auf Dresden im Jahr 1945 gleichgesetzt. Er verbreite zudem unter Rechtsextremen genutzte Geschichtslegenden. Thüringens Verfassungsschutz hatte 2021 Prophet ein »geschlossenes geschichtsrevisionistisches Weltbild« attestiert.

Die AfD verfügt im Thüringer Landtag über eine Sperrminorität bei der Besetzung von Richterstellen im Freistaat. Umgekehrt benötigt die in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei 13 Stimmen anderer Parteien, um einen AfD-Kandidaten ins Landtagspräsidium wählen zu lassen. Medienberichten zufolge signalisierte insbesondere die CDU von Ministerpräsident Mario Voigt Gesprächsbereitschaft gegenüber der AfD. epd 

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