Im Beisein von Vertretern der Jüdischen Gemeinde in Bremen wird am kommenden Sonntag das sogenannte »Arisierungs«-Mahnmal in der Hansestadt eingeweiht. Es erinnert an die massenhafte Beraubung europäischer Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime und die Beteiligung bremischer Unternehmen, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürger, wie der Senat am Montag mitteilte.
Das Mahnmal wurde in neunmonatiger Bau- sowie einer mehrjährigen Planungs- und Konzeptionsphase an den Weser-Arkaden unterhalb der Wilhelm-Kaisen-Brücke errichtet. Die Kosten betrügen etwa 550.000 Euro, sagte ein Sprecher der Kulturbehörde dem Evangelischen Pressedienst (epd). Initiator ist der Bremer Journalist und Kulturwissenschaftler Henning Bleyl, der künstlerische Entwurf stammt von Evin Oettingshausen. Das Mahnmal sei mit dem Fokus auf die Ausplünderung bundesweit einzigartig, sagte Bleyl dem epd.
Ausplünderung Das Mahnmal erinnert an die »Aktion M« der Nationalsozialisten, an der unter anderen die Firma Kühne und Nagel beteiligt war: Der Logistik-Konzern mit seinem Bremer Firmensitz unweit der Weser-Arkaden transportierte geraubte Möbel von jüdischen Deportierten durch Europa nach Deutschland und verdiente an der sogenannten Arisierung, der Ausplünderung jüdischen Eigentums. epd