Mit deutlichen theologischen Aussagen hat sich der württembergische evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl gegen Antisemitismus gewandt. Antisemitismus sei eine »Sünde«, betonte der Bischof in seinem am Freitag vorab veröffentlichten Grußwort zum Auftakt der Tagung »Antisemitismus heute« in Schwäbisch-Gmünd. Judenhass untergrabe auch das Fundament, auf dem die Kirche gebaut sei, erklärte der evangelische Theologe.
Er sei der Überzeugung, dass die Kirche nach langen Irrwegen der Christenheit im Blick auf das jüdische Volk und die jüdische Religion die Mission jüdischer Menschen einstellen müsse, bekräftigte der Landesbischof. Lange Zeit hätten Christen gemeint, sie wären gute Christen, wenn sie Juden verächtlich machten und als Feinde des Evangeliums behandelten. Inzwischen werde der Antisemitismus des Reformators Martin Luthers in der evangelischen Kirche weder verschwiegen noch verharmlost. epd