Podiumsdiskussion

Bilder mit Vergangenheit

Bilder mit Vergangenheit

Podiumsdiskussion zum Dokumentarfilm
»Stealing Klimt«

In einer Sondervorführung ist der Film »Stealing Klimt« im Forumkino auf der Museumsinsel gezeigt worden. Der Streifen von den Regisseuren Martin Smith und Jane Chablani dokumentiert den Kampf und Politkrimi um fünf weltberühmte Bilder, darunter das Porträt von Adele Bloch-Bauer, das derzeit teuerste Gemälde der Welt.
Bloch-Bauers Nichte, Maria Altmann, sorgte über Jahre für Schlagzeilen, als sie um das von den Nazis enteignete Erbe kämpfte, das in den Besitz des österreichischen Staates übergegangen war. Bereits der Onkel und Ehemann der Porträtierten hatte nach Kriegsende die Rückgabe der Gemälde gefordert, die er seinerzeit gekauft beziehungsweise in Auftrag gegeben hatte. Der Film verdeutlicht, dass es der heute 90-jährigen Erbin Maria Altmann nicht nur um das Geld ging.
Die Regisseure zeigten, wie sehr sich die Erbin im Verlauf der Gespräche und Verhandlungen von den Vertretern der österreichischen Behörden verletzt fühlte. Ihre Bereitschaft zu Kompromissen und auch ein Gefühl für die alte Heimat wurde bei der anschließenden Diskussion im Forum-Kino deutlich.
Auf dem Podium waren Professor Joachim Kölsch vom Bayerischen Fernsehen, Andreas Rumbler vom Auktionshaus Christie’s Deutschland und Ellen Presser von der IKG. Der Fernsehexperte lobte die Konzeption, anhand eines biografischen Beispiels die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts aufzuzeigen. Ellen Presser zeigte sich tief beeindruckt von der Herausarbeitung der Kränkungen, die enteigneten Juden auch nach dem Ende des Naziregimes immer wieder zugefügt wurden – besonders, wenn es um Fragen der Restituierung ihres geraubten Eigentums ging.
Dass Auktionshäuser heute sehr sorgfältig arbeiten und nicht nur auf die Provenienzkette, sondern auch auf andere Details achten, unterstrich Rumbler. Der Wiener Professor Wolfgang Langenbucher verwies auf die Kompromiss-Angebote seitens der Erbin an Österreich: vom Vorkaufsrecht über Rabatte bis zu möglichen Dauerleihgaben.
Bisher ist nur die »Goldene Adele« (»Adele Bloch-Bauer I«) der Öffentlichkeit in der Neuen Galerie in New York zugänglich. Ronald S. Lauder hatte das berühmte Gemälde 2006 für 135 Millionen US-Dollar ersteigert. gue

Wittenberg

Luthergedenkstätten untersuchen ihre Sammlung auf NS-Raubgut

Zwischen 1933 und 1945 erworbene Objekte werden analysiert

 19.02.2025

Braunau

Streit über belastete Straßennamen im Hitler-Geburtsort

Das österreichische Braunau am Inn tut sich weiter schwer mit seiner Vergangenheit. Mehrere Straßen tragen nach wie vor die Namen bekannter NS-Größen. Das soll sich nun ändern

 13.02.2025

Bund-Länder-Kommission

Antisemitismusbeauftragte fürchten um Finanzierung von Projekten

Weil durch den Bruch der Ampel-Koalition im vergangenen Jahr kein Haushalt mehr beschlossen wurde, gilt für 2025 zunächst eine vorläufige Haushaltsplanung

 12.02.2025

Österreich

Koalitionsgespräche gescheitert - doch kein Kanzler Kickl?

Der FPÖ-Chef hat Bundespräsident Van der Bellen über das Scheitern der Gespräche informiert

 12.02.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Hetty Berg, Armin Nassehi und Philipp Peyman Engel

 11.02.2025

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025