Podiumsdiskussion

Bedrohlich

von Miryam Gümbel

»Iran und die Zukunft des Nahen Ostens« lautete das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der Am Echad in den Hubert-Burda-Saal in das jüdische Gemeindezentrum eingeladen hatte. Teilnehmer waren die Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler (CSU) und Rainer Stinner (FDP), sowie die Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch und der Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München, Michael Wolffsohn.
Am Echad tritt für interkonfessionelle Verständigung und gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Peter Guttmann vom Vorstand des Vereins und auch der IKG München betonte in seiner Einführung die Brisanz des Themas, das viel näher mit der deutschen Politik verbunden sei, als so mancher glaube. Moderiert wurde der Abend von Yehoshua Chmiel und Michael Kraa vom Bayerischen Rundfunk, beide ebenfalls im Vorstand von Am Echad. Sie stellten an das Podium zunächst klare Fragen, wie groß die Teilnehmer die Gefahren einschätzten, die vom Iran ausgingen, für Israel ebenso wie für die Welt und für Deutschland. Wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten, lagen die Antworten aller im oberen Viertel der Bewertungsskala.
Die Frage eines möglichen Einsatzes von Atomraketen durch den Iran wurde emotional eher zurückgedrängt. Hier stand bei aller Sorge die Auffassung und Hoffnung im Vordergrund, dass die eigene Gefährdung die Politiker in Teheran von solch einem Schritt abhalten werde. Die Podiumsteilnehmer setzten mehr auf Wirtschaftssanktionen. Deutschland als wichtiger Handelspartner könne hier einiges be- wirken. Die immer wieder diskutierte Frage, ob damit nicht nur das Volk getroffen werde, und nicht die Führung, wurde mit Blick auf die Wahl durch das Volk ein wenig mehr in Richtung einer Erfolg versprechenden Aktion gewertet. Hier sei es an Deutschland und auch an Europa, konsequent zu handeln, forderte Charlotte Knobloch. Denn nicht nur Israel sei durch den Iran bedroht, auch die Menschen in Europa seien es.
Eine Unterstützung der Opposition im iranischen Volk als eine weitere Option hielt insbesondere Michael Wolffsohn für eine wirkungsvolle Möglichkeit, um die politischen Verhältnisse im und damit die Bedrohung aus dem Iran zu beenden. Angesichts der als hoch eingeschätzten Bedrohung durch den Iran waren sich in der Forderung nach Gegenmaßnahmen alle einig. In einem »bewegenden Schlusswort« aus dem Zuhörerkreis, wie es Moderator Yehoshua Chmiel bezeichnete, formulierte der Auschwitzüberlebende Isak Wasserstein die Bitte an die deutsche Politik, alles zu tun, was dazu beitragen kann, die Gefährdung des Staates Israel zu beenden.

Wittenberg

Luthergedenkstätten untersuchen ihre Sammlung auf NS-Raubgut

Zwischen 1933 und 1945 erworbene Objekte werden analysiert

 19.02.2025

Braunau

Streit über belastete Straßennamen im Hitler-Geburtsort

Das österreichische Braunau am Inn tut sich weiter schwer mit seiner Vergangenheit. Mehrere Straßen tragen nach wie vor die Namen bekannter NS-Größen. Das soll sich nun ändern

 13.02.2025

Bund-Länder-Kommission

Antisemitismusbeauftragte fürchten um Finanzierung von Projekten

Weil durch den Bruch der Ampel-Koalition im vergangenen Jahr kein Haushalt mehr beschlossen wurde, gilt für 2025 zunächst eine vorläufige Haushaltsplanung

 12.02.2025

Österreich

Koalitionsgespräche gescheitert - doch kein Kanzler Kickl?

Der FPÖ-Chef hat Bundespräsident Van der Bellen über das Scheitern der Gespräche informiert

 12.02.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Hetty Berg, Armin Nassehi und Philipp Peyman Engel

 11.02.2025

Sport

Bayern-Torwart Daniel Peretz trainiert wieder

Der Fußballer arbeitet beim FC Bayern nach seiner Verletzung am Comeback

 09.02.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025