Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat fast zehn Tonnen Hilfsgüter für die notleidende palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen an den Ägyptischen Roten Halbmond übergeben. Die Grünen-Politikerin landete am Dienstag von Kairo aus kommend in einem Luftwaffen-Transporter vom Typ A400M in der Hauptstadt des ägyptischen Gouvernements Nordsinai am Mittelmeer, Al-Arisch.
Anschließend wollte sie die rund 50 Kilometer westlich liegende Grenzstadt Rafah zwischen Ägypten und dem südlichen Teil des Gazastreifens besuchen.
Der Besuch der Außenministerin in Rafah war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden. Durch die größtenteils von Palästinensern bewohnte Stadt verläuft die Demarkationslinie zwischen Ägypten und Gaza. Über den Grenzübergang wird ein Großteil der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht.
Vierzig Paletten
Die auf fast 40 Paletten transportierten Güter aus der Bundesrepublik wurden aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert und im niedersächsischen Wunstorf von der Bundeswehr eingeladen. Es handelt sich um Isomatten, Decken, Kinderschlafsäcke und Feldbetten für Menschen in Gaza, die in provisorischen Unterkünften leben.
Die Hilfe wird vom Roten Halbmond ausgeladen und von der UN-Organisation für Migration (IOM) in den Küstenstreifen transportiert. Die Verteilung an die Menschen dort ist durch eine norwegische Flüchtlingsorganisation vorgesehen.
Bereits am 7. und 8. Januar war nach Angaben des Auswärtigen Amts je ein Flugzeug aus Leipzig mit Familienzelten, Planen und Rettungsrucksäcken des Deutschen Roten Kreuzes in Al-Arisch gelandet.
Verdreifachte Hilfe
Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat Deutschland seine humanitäre Hilfe für die Palästinensischen Gebiete auf insgesamt 203 Millionen Euro nahezu verdreifacht. Nach Angaben von Baerbock wurden zum Ende des Jahres 2023 weitere knapp 8 Millionen Euro in den Länderfonds des UN-Nothilfebüros für die Palästinensischen Gebiete eingezahlt.
Die Mittel werden unter anderem für Nahrungsmittelhilfe, medizinische Versorgung und Trauma-Behandlung eingesetzt. Die Gesamtsumme der humanitären Hilfe für die Palästinensischen Gebiete betrug damit im vergangenen Jahr gut 211 Millionen Euro. dpa