Die Bauhaus-Universität Weimar zeigt von Samstag an in Kooperation mit der Universitätsbibliothek die Wanderausstellung »Rosa Winkel« über homosexuelle Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora. Die Schau erzähle vom Leiden dieser Häftlingsgruppe in den beiden Konzentrationslagern und von den Erfahrungen der Diskriminierung und Kriminalisierung auch nach ihrer Befreiung, teilte die Hochschule am Dienstag in Weimar mit.
Gezeigt würden unter anderem zahlreiche, teils erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Fotos, schriftliche Dokumente und Erinnerungsberichte. Benannt sei die Ausstellung nach dem sogenannten »Rosa Winkel«, den als homosexuell verfolgte KZ-Häftlinge im NS-Regime zur Kennzeichnung auf ihrer Kleidung tragen mussten. Etwa
700 Männer seien im Nationalsozialismus als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen verschleppt worden. Die Hälfte von ihnen überlebte nicht.
Im Unterschied zu anderen Häftlingsgruppen sei den als homosexuell Verfolgten nach 1945 jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer verweigert worden, hieß es. Die Ausstellung zeige Kontinuitäten der Verfolgung, die lange vor 1933 begonnen und nach 1945 angedauert habe. Erarbeitet wurde sie 2022 gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Studierenden und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. epd