Maccabi

Aufwärtsspiel

von Miryam Gümbel

Die Temperaturen sinken, die sportlichen Aktivitäten im Außenbereich der Anlage von Maccabi in München-Riem reduzieren sich. Ab 14. November werden alle Fußballmannschaften wieder in der Soccer-5-Halle trainieren. Andere Sportarten wie Gymnastik, Tischtennis oder Pilatis ziehen in die Turnhalle am Bogenhausener Kirchplatz um. Zeit also für eine Herbstbilanz.
Maurice Schreibmann, Vereinsmanager beim Turn- und Sportverein Maccabi, hat eine Reihe von Bildern mitgebracht. Beim Blick auf die strahlenden Gesichter der Fußballkinder wirkt er ganz glücklich. Die Arbeit mit den Kids hat Erfolg gebracht, mit der F-Jugend mit den Sechs- bis Achtjährigen ebenso wie mit der E-Jugend mit den Acht- bis Zehnjährigen. Trainiert werden beide Gruppen von Patrick Guttmann, Dave Rajber und Jakob Weizmann. Betreuer sind Dany Chajet und Leon Pulver. Die Arbeit trägt Früchte. Endlich stehen die Maccabi-Kinder sportlich nicht mehr hinten an: Die E-Jugend ist nach nunmehr sechs Spielen mit Gleichaltrigen anderer Münchner Vereine ungeschlagen.
»Bei der E-Jugend, da wächst richtig was zusammen!«, sagt Maurice Schreibmann und gerät ins Schwärmen: »Die Zukunft können nur die Kleinen gestalten. Sie bringen die Hoffnung, daß sie für die nächsten 20 bis 30 Jahre beim Verein spielen.« Und er gesteht: »Wenn du siehst, wie gut unsere Kinder geworden sind und wie sie sich reinhängen, dann lohnt sich alle Arbeit.«
In der Sinai-Schule, berichtet Schreibmanns Tochter Joelle, ist Fußball bei Maccabi ein Thema. Nach dem Wochenende wissen die meisten der Schüler genau, welchen Platz die beiden Jugendmannschaften erspielt haben. Der Fußball reißt alle mit.
Bei den Erfolgen der Jugend ist es gar nicht so verwunderlich, daß auch deren Nachwuchs schon auf der Matte steht. Auch wenn Schreibmann noch gar nicht so recht glauben mag, daß bereits 40 Kinder im Vorschulalter sich nach dem Fußballspielen sehnen. Einstweilen trainieren sie erstmal mit einfacheren Ballspielen den Umgang mit dem Leder, das sie alle in ihren Bann zieht.
Eigentlich, so sinniert Schreibmann weiter, ist der Fußball ja nur ein Anfang. Das Ziel wäre es, für alle Sportarten aktive Mitglieder in Mannschaften zu bekommen. Dabei setzt er auf Gruppendynamik.
Und er setzt auf die Jugend: »Kinder sind unsere Zukunft, auch was den Verein betrifft«, betont der junge Vater. Doch er sieht noch einen weiteren Aspekt in der Jugendarbeit bei Maccabi: »Integration fängt bei den Kindern an. Wenn Kinder aus russischsprachigen Familien kommen, kommen auch die Eltern.«
Bei Maccabi haben sie dafür ein ideales Umfeld. Mit Szasza Food ist jetzt ein Koch gefunden worden, der jedes Wochenende für die Bewirtung sorgt, ebenso an den Trainingsabenden. Das Maccabi-Haus und sein sonniger Vorplatz haben sich deshalb auch zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.
Ein Wunsch freilich ist noch offen – nicht aus sportlichen, sondern aus finanziellen Gründen. Der eigene Fußballplatz. Denn erfolgreich ist der Verein nicht nur mit den Kindern, sondern auch mit zwei Herren-Mannschaften, die in der B- und in der C-Klasse gut mithalten. Eine der beiden Mannschaften ist dem Aufstieg schon ziemlich nahe. »Auch für diese Mannschaften ist es emotional wichtig, daß wir einen eigenen Fußballplatz haben«, sagt Schreibmann. »Diese Mannschaften brauchen eine Heimat.« Bis jetzt spielen sie auf unterschiedlichen Anlagen überall in München. Das Gelände für den eigenen Platz steht bei der Anlage zur Verfügung. Doch für den Bau des Spielfelds fehlt noch das nötige Geld. Und zu sehr verschulden will sich der Verein nicht. Andererseits würde ein eigener Platz nicht nur das gewünschte Zuhause für die Mannschaften schaffen, sondern auch Zuschauer und weitere Vereinsmitglieder anziehen.
Diese, so hofft Schreibmann, werden nicht nur durch den sportlichen Erfolg kommen, sondern auch durch das attraktive Eventprogramm, das Maccabi darüber hinaus bietet. Das sind in nächster Zeit zwei große Veranstaltungen: am 12. November ab 15 Uhr das große Squash Open und am 9. Dezember ab 19 Uhr die bereits beliebte Soccer-Night.
Mit dieser nunmehr schon dritten Soccer-Night erfüllt Maccabi einen Wunsch vieler Mitglieder und Freunde, die diesem beliebten Event schon lange entgegenfiebern. Denn hier lassen sich Sport und geselliges Beisammensein besonders gut verbinden. Maurice Schreibmann hat darüber hinaus auch hier schon Weichen für die Zukunft gestellt: Dieses wohl größte Hallenturnier in Bayern wird in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit dem IKG-Jugendzentrum ausgerichtet. Außerdem werden auch Mitglieder auswärtiger Maccabi-Vereine erwartet – denn die Attraktivität der Soccer-Night hat sich längst über München hinaus herumgesprochen.
www.maccabi.de

Berlin

Schimon Stein: Jüdisches Leben in Deutschland bleibt bedroht

»Der Schutz des jüdischen Lebens ist zum deutschen Mantra geworden«, so der Ex-Botschafter

 23.10.2024

Schloss Meseberg

Scholz dankt Katar für Vermittlung im Nahost-Krieg

Das Emirat ist Vermittler, gilt aber auch als Terror-Finanzier

 23.10.2024

Nahost

Baerbock macht sich in Beirut Bild der Lage

Die Außenministerin warnt vor »völliger Destabilisierung« des Libanon

 23.10.2024

Nahost-Krieg

London schränkt Waffenexporte nach Israel ein

Staatssekretärin Anneliese Dodds spricht von einer Begehung mutmaßlicher Kriegsverbrechen

 23.10.2024

Video

Was Sinwar kurz vor dem Überfall auf Israel machte

Die israelischen Streitkräfte haben Videomaterial veröffentlicht, das Yahya Sinwar am Vorabend des Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 zeigt

 20.10.2024

Gaza

100.000 Dollar für jede lebende Geisel

Der Unternehmer und ehemalige Sodastream-CEO Daniel Birnbaum hat den »guten Menschen in Gaza« ein Angebot gemacht

 20.10.2024 Aktualisiert

Feiertage

Chatima towa, oder was?

Was von Rosch Haschana über Jom Kippur bis Sukkot die korrekte Grußformel ist

von Rabbiner Yaacov Zinvirt  24.10.2024 Aktualisiert

Baden-Württemberg

Jüdisches Mosaik in Karlsruhe beschädigt

War es ein Unfall, Vandalismus oder eine gezielte Tat?

 15.10.2024

80. Jahrestag

Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert an ermordete KZ-Häftlinge

Auch mehrere Kinder und Enkel von Opfern nahmen teil

 14.10.2024