Magnum-Fotografen

Auf dem Frühlingshügel

Tel Aviv und Magnum. Ein prominentes Paar. Israels bunte, kosmopolitische Metropole und die berühmte Fotoagentur, die nach der 1,5-Literflasche Champagner benannt ist, die bei ihrer Gründung 1947 ge-leert wurde. Acht Magnum-Fotografen haben in den vergangenen 60 Jahren die Entwicklung Tel Avivs mit ihrer Kamera dokumentiert. Das Jüdische Museum Berlin präsentiert zum 100. Geburtstag der Stadt 53 dieser Arbeiten, die so unterschiedlich sind wie die Biografien der Fotografen.
Da ist zum einen Robert Capa (1913-1954). Als Endre Ernö Friedmann in Budapest geboren, studierte er in Berlin, war Frontreporter im Spanischen Bürgerkrieg und im Zweiten Weltkrieg. 1947 gründete er mit Henri Cartier-Bresson, David Seymour und George Rodger in Paris Magnum als weltweit erste unabhängige Foto-agentur, deren Mitglieder mit Bildrepor- tagen für Magazine wie Life, Time und Look bekannt wurden. Capa hatte ein Gespür für historische Augenblicke. 1948 ging er nach Palästina, um die Geburt des jüdischen Staates im Bild festzuhalten. Stets war er mit der Kamera zur rechten Zeit am rechten Ort: sei es, als David Ben Gurion am 14. Mai 1948 vor einer riesigen Menschentraube die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel verliest oder bei der Invasion der Arabischen Liga am darauffolgenden Tag. Capas Momentaufnahmen von damals sind längst Ikonen des kollektiven kulturellen Gedächtnisses geworden – nicht nur in Israel.
Mit einem ganz anderen Blick nähert sich Micha Bar-Am der Stadt. 1930 in Berlin geboren, kam er als Sechsjähriger mit seiner Familie ins damalige Palästina. Seit Mitte der 50er-Jahre verfolgt Bar-Am die Ereignisse in Israel – den Sechstagekrieg 1967 ebenso wie die Einwanderung von russischen und äthiopischen Juden seit den Achtzigern. Sein Foto einer Familie, die sich auf einen möglichen Angriff während des Golfkriegs 1990/91 vorbereitet, gehört zu den eindrucksvollsten der Ausstellung. Drei Augenpaare hinter den Sichtfenstern der Gasmasken starren bewegungslos in die Kamera. Nur eine Katze, die auf dem Schoß der Person in der Mitte sitzt, erinnert noch zaghaft an Normalität. Bettina Piper/Marco Limberg

»Tel Aviv. Durch die Linse von Magnum- Fotografen«, Jüdisches Museum Berlin, bis 30. August 2009
www.jmberlin.de

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025

Weimar

Historiker Wagner sieht schwindendes Bewusstsein für NS-Verbrechen

Wagner betonte, wie wichtig es sei, sich im Alltag »gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Muslimfeindlichkeit und gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit« zu engagieren

 07.04.2025

Sachsen-Anhalt

Fünf Stolpersteine in Magdeburg gestohlen

Die Tat soll sich am 1. April ereignet haben

 03.04.2025

Gastbeitrag

Vom Schweigen zum Handeln

Das Bayerische Bündnis für Toleranz ist heterogen. Doch beim Kampf gegen Antisemitismus steht es vereint

von Philipp Hildmann  03.04.2025

New York

UN: Hunderte Kinder seit Scheitern der Waffenruhe in Gaza getötet

Unicef-Exekutivdirektorin fordert die Terrororganisation Hamas und Israel auf, dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und Kinder zu schützen

 01.04.2025