Nach Vorwürfen der Tötung zweier Frauen, die in einer Kirche im Gazastreifen Schutz gesucht haben sollen, hat Israels Armee eine Untersuchung angekündigt. Die Armee prüfe den Vorfall ausführlich, teilte das Militär auf Nachfrage am Sonntagabend mit.
Vorläufigen Ergebnissen zufolge hätten israelische Truppen »eine Bedrohung in der Gegend der Kirche identifiziert«. Vorwürfe zu Schäden gegen »sensible Orte« und insbesondere Kirchen würde die Armee äußerst ernst nehmen - auch mit Blick darauf, dass christliche Gemeinden eine Minderheit darstellen im Nahen Osten.
Nach Darstellung des lateinischen Patriachats von Jerusalem soll ein Scharfschütze der israelischen Armee eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche in Gaza gesucht hätten, »kaltblütig« getötet haben. Er habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, »wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten«, hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. Eine Warnung habe Israels Armee vorher nicht ausgesprochen.
Die Armee erklärte, das Patriarchat habe in einem Brief zuvor einen »tragischen Vorfall« in der Kirche geschildert. Kirchenvertreter hätten die Armee auch wegen Explosionen in der Nähe kontaktiert. Von einem Angriff auf die Kirche oder von verletzten oder getöteten Zivilisten sei dabei nicht die Rede gewesen. dpa