Bayerns Beauftragter für jüdisches Leben, Ludwig Spaenle, ruft zum Boykott des Konzerts von Roger Waters am Sonntag in München auf. Leider lasse sich der Auftritt des britischen Musikers in der Olympiahalle rechtlich nicht untersagen, bedauerte Spaenle am Freitag in München. Waters sei ein »übler Antisemit«.
Mehrere Organisationen haben zu einer Kundgebung und Gegendemonstrationen am Rande des Konzerts des früheren Bassisten der Rockgruppe »Pink Floyd« aufgerufen. Damit sollen die Konzertbesucher »darauf hingewiesen werden, dass es in München eigentlich keine Bühne geben soll für antisemitische Äußerungen«, so die Stadträtin Micky Wenngatz (SPD), Vorsitzende des Vereins »München ist bunt!«.
In Frankfurt hatte die Stadt ein Waters-Konzert aus dem gleichen Grund absagen wollen, war damit aber am Verwaltungsgericht gescheitert. Dieses führte aus, dass der Musiker sich bei seiner Bühnenshow zwar »offenkundig einer an die nationalsozialistische Herrschaft angelehnten Symbolik« bediene. In der Gesamtschau lasse sein Auftritt aber nicht den Schluss zu, dass Waters NS-Gräueltaten verherrliche, relativiere oder sich mit der Rassenideologie identifiziere. kna