Rechtsextremismus

Anklage gegen Neonazi-Gruppe »Knockout 51«

Das Oberlandesgericht Thüringen ist im Justizzentrum Jena untergebracht. Foto: picture alliance/dpa

Das Thüringer Oberlandesgericht hat die Anklage gegen vier mutmaßliche Mitglieder der Eisenacher Neonazi-Kampfgruppe »Knockout 51« zugelassen. Das beschloss der dritte Strafsenat am Dienstag, wie teilte das Gericht am Mittwoch in Jena mitteilte. Die Beschuldigten bleiben damit weiter in Untersuchungshaft, wo sie seit ihrer Festnahme im April 2022 einsitzen. Das Hauptverfahren soll am 21. August starten.

Der Generalbundesanwalt hatte Anfang Mai gegen die Verdächtigen Anklage erhoben, unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen und terroristischen Vereinigung. Das Gericht ließ die Anklage nun unter der Maßgabe zu, dass der Strafsenat »Knockout 51« als »nach Aktenlage als kriminelle Vereinigung« einordnet, nicht jedoch als »terroristische Vereinigung«. Den Beschuldigten werden außerdem mehrfache gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Waffenrecht vorgeworfen.

Indoktrination Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft sollen drei der Beschuldigten, einer als Rädelsführer, spätestens im März 2019 »Knockout 51« gegründet haben. »Hierbei handelte es sich um eine rechtsextremistische Kampfsportgruppe«, hieß es vom Generalbundesanwalt Anfang Mai.

Die Gruppe habe unter dem Deckmantel des gemeinsamen körperlichen Trainings junge, nationalistisch gesinnte Männer angelockt, diese bewusst mit rechtsextremem Gedankengut indoktriniert und für körperliche Auseinandersetzungen mit Polizeibeamten, Angehörigen der politisch linken Szene und sonstigen als bekämpfenswert erachteten Personen ausgebildet. Spätestens seit April 2021 sei das Ziel der Vereinigung das Töten von Personen der linksextremen Szene gewesen.

Die vier Männer waren Anfang April 2022 bei einem großangelegten Schlag gegen die militante Neonazi-Szene festgenommen worden. Mehr als 800 Polizisten und Polizistinnen waren zu über 60 Durchsuchungen in elf Bundesländern ausgeschwärmt. Die Bundesanwaltschaft ermittelte nach damaligen Angaben gegen 50 mutmaßliche Rechtsextremisten.

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Medien

Medienwissenschafter: Erleben Großangriff auf unabhängigen Journalismus

Der öffentliche Raum leide unter »sehr reichen, sehr mächtigen Journalismus-Verächtern«

 10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025

Rechtsextremismus

Online-Talk: Musk wirbt erneut für AfD. Weidel rechnet mit Merkel ab

Mit positiven Aussagen über die AfD hat sich der US-Milliardär Musk bereits in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet. Nun kommt es auf seiner Plattform X zum virtuellen Treffen mit der Parteichefin

 09.01.2025

Libanon

Parlament wählt Armeechef zum Staatspräsidenten

Es hat 13 Versuche gebraucht, nun gibt es endlich einen neuen Präsidenten. Die Hoffnungen auf einen Umschwung im Land sind groß

 09.01.2025

Menlo Park

Faktenchecker adé: Meta öffnet die Schleusen

Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Und das ist längst nicht alles

von Andrej Sokolow, Luzia Geier  09.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 9. bis zum 18. Januar

 09.01.2025

Berlin

Weidel trifft Musk zu Online-Gespräch

Der amerikanische Milliardär schaltet sich von den USA aus in den deutschen Wahlkampf ein und macht Werbung für die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD. Jetzt kommt es zum virtuellen Kennenlernen mit Parteichefin Weidel

 09.01.2025

USA

Meta beendet Fakten-Checks und kündigt Zusammenarbeit mit Trump an

Die Änderungen gelten zunächst nur in den USA

 07.01.2025