Zwei junge Schweden sollen die israelische Botschaft in Kopenhagen vor etwas mehr als einem Monat explizit mit Handgranaten ins Visier genommen haben. Ihre Absicht ist nach Ansicht der Ermittler gewesen, Menschen in der Botschaft zu verletzen oder zu töten. Das geht aus den Anschuldigungen der Strafverfolgung hervor, die nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau bei einem Haftprüfungstermin vor dem Amtsgericht von Kopenhagen hinter verschlossenen Türen verlesen wurden. Den 17 und 19 Jahre alten Verdächtigen werden unter anderem Verstöße gegen den dänischen Terrorparagrafen vorgeworfen. Sie stritten die Terrorvorwürfe nach Ritzau-Angaben ab.
In der Nacht zum 2. Oktober war es nahe der Botschaft in Hellerup im Norden des Großraums Kopenhagen zu zwei Explosionen gekommen. Die Handgranaten sollen dabei nicht die Botschaft getroffen haben, sondern eine Dachterrasse eines Hauses ganz in der Nähe. Verletzt wurde niemand, es entstanden aber größere Schäden. Die beiden Schweden waren noch am selben Tag am Kopenhagener Hauptbahnhof festgenommen worden.
Am Vorabend der Explosionen waren außerdem Schüsse auf die israelische Botschaft in Schwedens Hauptstadt Stockholm abgegeben worden. Die schwedische Staatsanwaltschaft geht von einem Zusammenhang zwischen den Taten aus. Der schwedische Nachrichtendienst Säpo vermutet, dass der Iran an den Taten beteiligt gewesen sein könnte.