Bundesparteitag

AfD droht Kündigung von Mietvertrag

Die rechtsextremistische AfD will die Grugahalle für ihren Bundesparteitag nutzen. Foto: picture alliance / Jochen Tack

Im Streit um den geplanten AfD-Bundesparteitag in Essen hat die Partei laut Stadtverwaltung nicht den geforderten Vertragszusatz abgegeben. »Bis Mitternacht ist keine unterzeichnete Selbstverpflichtung der AfD eingegangen«, sagte Stadtsprecherin Silke Lenz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Der AfD-Bundesvorstand hatte die Forderung der Stadt Essen am Dienstag zurückgewiesen, eine »schriftliche strafbewehrte Selbstverpflichtung« als Bestandteil des geschlossenen Mietvertrages für die angemietete Grugahalle abzugeben. Darin sollte die Partei versichern, während des Parteitags am 29. und 30. Juni keine strafbaren Äußerungen wie die SA-Parole »Alles für Deutschland« zu verwenden. Bei Verstößen drohten 500.000 Euro Strafgeld.

Der Stadtrat hatte die Messegesellschaft als Vermieterin des Veranstaltungsortes Grugahalle angewiesen, den Mietvertrag fristlos zu kündigen, falls die Selbstverpflichtung nicht spätestens am 4. Juni abgegeben wird.

Juristische Schritte

Die Stadtsprecherin ging am Mittwochmorgen davon aus, dass die Kündigung nun ausgesprochen wird. Einzelheiten dazu sollen am späten Vormittag im Rathaus besprochen werden.

Die zumindest in Teilen rechtsextremistische AfD hatte mit juristischen Schritten gedroht: Sollten sich »Stadt und Messe weiterhin nicht rechtskonform verhalten wollen, werden wiederum wir unverzüglich gerichtlichen Eilrechtsschutz in Anspruch nehmen«, sagte Bundesvize Peter Boehringer. Ein rechtsgültiger Vertrag könne in einem Rechtsstaat nicht nachträglich einseitig modifiziert werden, sagte Bundesvorstandsmitglied Roman Reusch. Da mit Kündigung gedroht werde, »wenn wir uns diesem nötigenden Verhalten nicht beugen«, sei bei der Staatsanwaltschaft Essen bereits Strafanzeige unter anderem gegen Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen erstattet worden.

Im Mittelpunkt des AfD-Parteitags Ende Juni steht die Wahl eines neuen Vorstands. Gegen das Treffen haben zahlreiche Organisationen Widerstand angekündigt. Mehr als ein Dutzend Gegendemonstrationen sind geplant. Die Polizei rechnet mit mehreren Zehntausend Teilnehmern. dpa/ja

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024

Krieg

Armee rät Dutzenden Soldaten ab, ins Ausland zu reisen

Nach Klagen von israelfeindlichen Gruppen könnten sie Gefahr laufen, verhört oder verhaftet zu werden

von Sabine Brandes  05.12.2024

Meldungen

Preis, Genehmigung, Siedler

Kurznachrichten aus Israel

von Sabine Brandes  03.12.2024