In Abu Dhabi ist ein interreligiöses Zentrum für Juden, Christen und Muslime eingeweiht worden. Das »Abrahamic Family House« umfasst eine Moschee, eine Synagoge und eine Kirche als eigenständige Gebäude sowie gemeinsam zu nutzende Konferenzräume.
Angestoßen wurde das Projekt laut einem Bericht der Zeitung »Gulf News« (Samstag) durch die Unterzeichnung des »Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen« durch Papst Franziskus und den Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, 2019 in Abu Dhabi. Für Besucher öffnet das Zentrum am 1. März.
Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan, nannte bei der Einweihungszeremonie am Donnerstag gegenseitigen Respekt, Verständnis und Diversität eine Kraft für gemeinsamen Fortschritt. Die Emirate blickten auf eine stolze Geschichte der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, so bin Sajid. Im Jahr 2020 hatten die Vereinigten Arabischen Emirate mit Israel einen Friedensvertrag geschlossen.
Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso, Islamwissenschaftler und Leiter der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog, sagte laut der Zeitung, das Projekt sei »ein konkretes Beispiel, wie Menschen aus unterschiedlichen Religionen, Kulturen, Traditionen und Glaubensrichtungen zum Wesentlichen zurückkehren: Nächstenliebe«.
Entworfen wurde der Komplex des »Hauses der abrahamitischen Familie« von dem britischen Architekten Sir David Adjaye. Die drei kubischen Sakralbauten mit 30 Meter Kantenlänge zeigen eine verwandte Formensprache, tragen aber architektonischen Merkmalen und kultischen Erfordernissen der jeweiligen Religion Rechnung.
Das Zentrum ist in Abu Dhabis neuem Kultur-Viertel Sa’adiyat Island gelegen. Zu den Attraktionen der Insel gehören der Louvre Abu Dhabi und das noch im Bau befindliche Guggenheim Museum des Architekten Frank Gehry. kna