von Miryam Gümbel
Den Toten ein ehrendes Gedächtnis zu bewahren, ist eine Mitzwa. Für David Stopnitzer ist es auch eine Selbstverständlichkeit, die er seit langem zum Beispiel mit der Grabsteinsetzung für Menschen pflegt, die sonst vergessen würden.
Wenn er am Dienstag, 29. April, Rudolph Tessler unterstützt, der auf den Friedhöfen der ostbayerischen Außenlager des früheren Konzentrationslagers Dachau an die Opfer der Schoa erinnert, dann geht es um ein Anliegen, für das Tessler und Stopnitzer auch auf die aktive Begleitung vieler Gemeindemitglieder hoffen, die sie dabei begleiten.
Rudolph Tessler, der heute in Amerika lebt, stammt aus Ungarn und gehört zu denjenigen Menschen, die von dort aus noch kurz vor Kriegsende in die Konzentrationslager deportiert worden sind. Viele kamen nach Mühldorf-Mettenheim. Tessler selbst überlebte, verlor aber nahe Angehörige. In den akribisch geführten Listen sind alle Namen der Opfer festgehalten, nicht jedoch der Ort, wo sie in Massengräbern verscharrt wurden. Tessler setzt sich intensiv für der Erinnerung an die Opfer der Schoa ein. Unter anderem ist er Mitglied der American Society of Yad Vashem. Mit organisatorischer Unterstützung von David Stopnitzer hat er nun mehrere Grabsteine gestiftet. Mit insgesamt 4.548 eingemeißelten Buchstaben sollen die Opfer so dem Vergessen entrissen werden. Die Grabsteine werden am 29. April auf den Friedhöfen in Mühldorf, Kraiburg, Neumarkt/St. Veit und Burghausen enthüllt werden. Auf dem KZ-Friedhof in Mühldorf ist eine große Zeremonie mit verschiedenen Ansprachen geplant. Als Redner werden erwartet: der Bürgermeister der Stadt Mühldorf, Günther Knoblauch, die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, der Überlebende, Initiator und Spender Rudolph Tessler sowie der Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Rabbiner Steven Langnas. Auf der Rückfahrt wird Tessler das Konzentrationslager Dachau besuchen, um dieses seinen Kindern und Enkelkindern zu zeigen.
Die Fahrt endet in Gemeindezentrum, wo Tessler einen Empfang geben will. Um den Opfern der Schoa ein ehrendes Gedenken zu erweisen, plant David Stopnitzer eine gemeinsame Busfahrt zu den Friedhöfen und hofft auf zahlreiche Beteiligung.
Anmeldung baldmöglichst unter:
d.stopnitzer@stopnitzer-frenkel.de.