von Beate Hoffmann
Das Gesicht ist rot von der Hitze, aber die kurzen Beine bewegen sich flink: Ron, gerade mal drei Jahre, läuft zum zweiten Mal unter der Zielfahne hindurch. 1,5 Kilometer beträgt eine Runde, und es sieht so aus, als wolle er noch eine dritte schaffen. Ob er weiß, dass heute im Bremer Bürgerpark jeder Meter zählt? Einen Euro Startgeld hat jeder Teilnehmer bezahlt und persönliche Sponsoren geworben, die für jeden seiner gelau- fenen Kilometer Geld spenden. Geld, das Krebskranken Kindern des Rambam-Krankenhauses in Haifa und der Professor-Heß-Kinderklinik in Bremen zugute kommt. 3.071 Kilometer wollen alle zusammen schaffen, genau die Strecke, die zwischen den beiden Partnerstädten liegt. Das entspricht 2.047 Runden auf der mit Davidstern-Fähnchen abgesteckten Strecke. Am Ende des Tages werden die Läufer es auf 1.000 Kilometer gebracht haben und auf eine Spende von 2.500 Euro. Um 11.50 Uhr sind es schon 250 Runden. »Na ja, die Strecke zwischen Bremen und Frankfurt haben wir fast erreicht«, sagt Martin Pühn von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Rund 200 Menschen haben sich beteiligt, im Alter von drei bis 60 Jahren. »Ich war sehr überrascht, dass sich so viele Kinder aus ganz Bremen angemeldet haben«, erzählt Renata Bas, stellvertretende Gemeindevorsitzende, die den Benefiz-Lauf angeregt hat. Auf die Idee gebracht hatte sie Udi Lehari von Keren Hayesod aus Berlin. Dalia (10) und Sharon (9) ruhen sich von ihrer ersten Runde aus. Dalia will später noch einmal loslaufen, damit »die kranken Kinder bessere Medizin bekommen.« Mitmachen kann sie auch im kommenden Jahr wieder, dann auf den nächsten 1.000 Kilometern der Strecke Bremen-Haifa.