Kulturtage

17.000 Besucher

17.000
Besucher

Neuer Termin, gutes Programm – eine Bilanz der Kulturtage

Die Macher der am Sonntag zu Ende ge-
gangenen 21. Jüdischen Kulturtage haben Wort gehalten: »Vielfältig, kontrovers, modern und trotzdem traditionsbewusst« sollte sich das Programm gestalten. Das anspruchsvolle Konzept ist nicht nur in-
haltlich aufgegangen, es fand auch regen Zuspruch: Dieses Jahr haben rund 17.000 Besucher die Veranstaltungen besucht, im vergangenen Jahr waren es lediglich 6.000.
Ruth Hundsdoerfer, Pressereferentin der Kulturtage, erklärt sich den Zuwachs vor allem dadurch, dass zur langen Nacht der Synagogen gleich zweimal hintereinander 1.500 Menschen in der wiedereröffneten Synagoge Rykestraße eingelassen wurden. In der Besucherzahl enthalten sind auch jene rund 2.000 Menschen, die bei der Einweihung des Bildungszentrums von Chabad Lubawitsch mit von der Partie waren.
Für günstige Rahmenbedingungen hat die Vorverlegung der Kulturtage vom symbolträchtigen Datum um den 9. November auf Anfang September gesorgt. Im Mo-
ment seien, so Hundsdoerfer, noch immer viele Touristen in der Stadt, die bei den Veranstaltungen gesichtet wurden. Doch neben den günstigen Bedingungen war es vor allem die Programmauswahl, die für den Erfolg des Festivals sorgte, einerseits, weil Traditionelles wie Klesmer geboten wurde, andererseits, weil es Topstars der Klassik und der Weltmusik zu sehen gab. Keinesfalls erstaunlich war, dass die Konzerte vom Star-Geiger Daniel Hope nahezu ausverkauft waren. Ebenfalls zu erwarten war die gute Auslastung beim Auftritt des israelischen Superstars David Broza. Als absoluten Glückstreffer kann man das Er-
öffnungskonzert bezeichnen, bei dem rare Synagogalgesänge vom Deutschen Rundfunkchor unter der Leitung von Samuel Adler aufgeführt wurden.
Vor allem junge Musikfans strömten zu den Konzerten im Sage-Club. Rappelvoll war es zum Beispiel beim israelischen Reggaestar Mosh Ben Ari, der auf die deutsche Band Jahcoustix traf. Für Aufregung sorgte die Band DAM, drei arabische Israelis, die als wichtigster Hiphop-Export Palästinas gelten. Obwohl gute Stimmung im Publikum überwog, gab es auch kritische Meinungen von Besuchern, die Refrains über die »Befreiung Palästinas« oder »das faschis-tische undemokratische Israel« nicht mitgrölen wollten. Magdalena Waligorska, eine junge Florentinerin: »Diese Form von Nationalismus möchte ich bei den Jüdischen Kulturtagen nicht hören«. Dass es auch anders geht, wenn man auf Hebräisch rappt, davon konnte man sich bei »Mooki & Piloni« überzeugen. Auch dort gab es politische Verse, aber eingebettet in eine weltoffene Musik. Weltoffen ist auch das Wort, mit dem man diese erfolgreichen Kulturtage am besten beschreiben kann. So wünscht man sich das Festival im nächsten Jahr wieder. Jonathan Scheiner

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Düsseldorf

Igor Levit: Bin noch nicht fertig mit diesem Land

Am Klavier ist er ein Ausnahmekönner, in politischen Debatten meldet er sich immer wieder zu Wort. 2020 erhielt der jüdische Künstler das Bundesverdienstkreuz - das er nun nach eigenen Worten fast zurückgegeben hätte

 03.02.2025

Berlin

Kreise: Union will Gesetz doch zur Abstimmung stellen

Hinter verschlossenen Türen wurde in den Unionsparteien viel über das »Zustrombegrenzungsgesetz« gesprochen. Nun gibt es laut Teilnehmern eine Entscheidung

 31.01.2025

Kommentar

Der stumme Schrei der Arbel Yehoud

Die Israelin wurde am Donnerstag von den Hamas-Terroristen endlich freigelassen. Die junge Frau muss unvorstellbare Qualen ausgestanden haben

von Nicole Dreyfus  31.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Januar bis zum 5. Februar

 30.01.2025

Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Der Bundeskanzler, dessen ÖVP Koalitionsgespräche mit der rechtsextremen FPÖ führt, sagt, weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden

 27.01.2025

Irland

Eklat mit Ansage beim Holocaust-Gedenken

Nach seinem Exkurs zum Gaza-Krieg bei der Gedenkfeier in Dublin hagelt es scharfe Kritik am irischen Staatspräsidenten

von Michael Thaidigsmann  27.01.2025

Berlin

Scholz zu Auschwitz-Gedenken: Müssen Erinnerung hochhalten

Am 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers wird der Opfer des NS-Terrors gedacht. Viele Zeitzeugen sind mittlerweile gestorben

 27.01.2025