Die islamistische Terrororganisation Hamas hat angeblich eine nur vorübergehende Feuerpause im Gaza-Krieg abgelehnt und einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert.
»Wir bekräftigen, dass es keine Verhandlungen ohne eine umfassende Einstellung der Aggression geben wird«, teilte die Terrororganisation am Montagabend mit. Die Führung der Hamas setze sich mit »aller Kraft für ein vollständiges und nicht nur vorübergehendes Ende der Massaker an unserer Bevölkerung« ein, stand in der Mitteilung weiter.
Die Hamas reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen.
In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln gegen 120 in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.
In einer zweiten Phase solle es einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens geben, um die »Spaltung zu beenden« und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.
Erst in einer dritten Phase solle es um einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen gehen, der in einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen münden solle.
Einem Bericht der Zeitung »Times of Israel« zufolge wollte sich Israels Kriegskabinett am Montag mit dem ägyptischen Vorschlag befassen. Allerdings sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Truppenbesuch im Gazastreifen, Israel werde »den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen«, um weitere Angriffe der Hamas ein für alle mal zu unterbinden.
Netanjahu sprach von einem langen Anti-Terror-Kampf gegen die Hamas, dessen Ende nicht kurz bevorstehe.